Ein Fahrzeug mit beeindruckenden technischen Daten – 1.200 PS, bis zu 1.200 Newtonmeter Drehmoment und ein Leergewicht von 1.200 Kilogramm – mittels eines Motorradlenkers zu steuern, erscheint als eine gewagte Herausforderung. Dies ist jedoch die Realität für diejenigen, die sich für einen Engler V12 entscheiden.
Das neue Aggregat weist also zwei zusätzliche Brennräume auf, wobei die Identität des Herstellers noch geheim bleibt. Sie soll erst innerhalb der nächsten zwölf Monate bekannt gegeben werden. Klar ist, dass es auch etwas harmlosere Saugmotor-Versionen des Engler V12 geben soll. Los geht’s bei 700 bis 800 PS, wobei die eingangs genannten Werte wohl von einer aufgeladenen Triebwerksversion erreicht werden. Das hauseigene und weniger als 30 Kilogramm schwere Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe hat Engler Automotive zusammen mit der Technischen Universität der slowakischen Stadt Kosice entwickelt.
Das Chassis besteht aus einem titanverstärkten Carbon-Monocoque, ergänzt durch Hilfsrahmen aus Titan und Chrom-Molybdän an der Vorder- und Rückseite. Dies mag einer typischen Konstruktion für Supersportwagen ähneln, doch das Fehlen einer zentralen Karosserie und die individuell angepassten, elektrisch verstellbaren Ledersitze in Tandemanordnung deuten eher auf ein Quad hin.
Das Fahrwerk des V12 verwendet Engler, wobei auf 3D-gedruckte Doppel-Querlenker aus Aluminium und Titan zurückgegriffen wird. Diese sind mit Schraubenfedern und elektronisch gesteuerten Dämpfern kombiniert. Die Bremsanlage besteht aus Komponenten von Brembo. An der Vorderseite sorgen 410 Millimeter große Carbon-Keramik-Scheiben und Sechskolben-Festsättel für Verzögerung, während an der Hinterseite 390-Millimeter-Scheiben und Vierkolben-Bremszangen zum Einsatz kommen. Die 20-Zoll-Schmiedefelgen aus Magnesium, hergestellt von SMW Racetech, sind mit Michelin Pilot Sport Cup 2 Reifen bestückt. Die Reifengröße beträgt vorne 245/30 R20 und hinten 305/30 R20.
Der Zeitpunkt, zu dem der Engler V12 auf den Markt kommen wird, ist bisher unbestimmt. Das Gleiche trifft auf den Preis zu. Es steht fest, dass auch dieses Super-Quad-Modell ein äußerst exklusives Vergnügen darstellt. Bislang fertigt das Unternehmen lediglich zehn Fahrzeuge jährlich. Obwohl diese Zahl künftig um 30 Prozent pro Jahr steigen soll, bleibt das Produktionsvolumen angesichts der aktuellen Basis selbst bei voller Kapazitätsauslastung begrenzt.