
Jaguar Land Rover gilt als einer der traditionsreichsten Autohersteller Großbritanniens. Doch mit einer ungewöhnlichen Werbekampagne sorgte der Konzern zuletzt für Kritik – und für einen drastischen Einbruch der Verkaufszahlen.
Während das Unternehmen im April 2024 noch rund 2.000 Fahrzeuge auf dem europäischen Markt verkaufte, waren es im April 2025 nur noch 49 Neuzulassungen – ein Rückgang von 97,5 Prozent.
Der drastische Einbruch wird vielfach mit der im November gestarteten Hochglanz-Werbekampagne in Verbindung gebracht. Die Kampagne setzte auf leuchtende Farben, Laufstegmodels und ein auffälliges Rebranding im Stil des sogenannten „Woke Mainstreams“. Glatzköpfige männliche und weibliche Models in pinken und gelben Outfits erinnerten im Stil an Science-Fiction-Figuren – inklusive eines pinkfarbenen Konzeptfahrzeugs namens Type 00, das bei vielen Beobachtern auf Unverständnis stieß.
Ebenfalls Teil des Rebrandings war ein neues Logo und Emblem, das in sozialen Netzwerken vielfach kritisiert wurde. Die Reaktionen fielen heftig aus – viele Fans der Marke zeigten sich irritiert über die neue Richtung.
Ein Sprecher von Jaguar Land Rover erklärte:
„JLR äußert sich grundsätzlich nicht zu Lieferantenvereinbarungen. Die Neuerfindung der Marke Jaguar sollte weltweit große Aufmerksamkeit und viel Resonanz erzeugen. Wir wollten Online-Diskussionen anstoßen und dafür sorgen, dass über uns gesprochen wird. Die Resonanz war beispiellos – das zeigt, wie stark Jaguar bei so vielen Menschen eine emotionale Bindung hat.“
Die verantwortliche Agentur Accenture Song ist laut Unternehmen weiterhin Vertragspartner bis 2026 und arbeitet seit über vier Jahren mit JLR zusammen.
Nichtsdestotrotz hat Jaguar der eigenen Marke und dem Markenimage mit dieser Kampagne erheblich geschadet. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache.
Auch wenn Sprecher von Jaguar die Situation herunterspielen und die Kampagne als „Testlauf“ bezeichnen, lässt sich nicht leugnen: Die „woke“ Inszenierung hat der Marke mehr geschadet als genutzt.