
Bernd Rosemeyer – Legende auf vier Rädern
In den 1930er-Jahren war er mehr als nur ein Rennfahrer – Bernd Rosemeyer war ein nationales Idol, ein gefeierter Held am Steuer, der den Geist einer ganzen Generation bewegte. Mit unglaublichem Talent, Mut und einer fast übermenschlichen Hingabe zum Motorsport raste er nicht nur von Sieg zu Sieg – er fuhr sich in die Herzen der Menschen.
Doch sein Ruhm war nicht nur sportlicher Natur. In einer Zeit, in der Sport und Politik eng verwoben waren, wurde Rosemeyer zur Symbolfigur des Nationalsozialismus – eine Rolle, die bis heute ambivalent betrachtet wird.

Seine größten Triumphe, aber auch sein tragischer Tod mit nur 28 Jahren, sind untrennbar mit den revolutionären Rennwagen der Auto Union verbunden – Vorfahren der heutigen Audi-Fahrzeuge. Kein Wunder also, dass Audi ihm Jahrzehnte später mit einer visionären Fahrzeugstudie ein Denkmal setzte – als Erinnerung an einen Mann, der Motorsportgeschichte schrieb und dessen Name bis heute Ehrfurcht weckt.

Jahrzehnte später setzte Audi ihm ein Denkmal – nicht mit einer Statue, sondern mit einer Studie. Ein Fahrzeug, das die Essenz von Rosemeyers Geist aufgreifen sollte. Damals schrieb Audi:
„Im Scheinwerferlicht taucht ein Fahrzeug auf, das auf den ersten Blick nicht von dieser Welt zu sein scheint. Flach, geduckt, auf dem Sprung. Ungebändigte Energie und präzise Geometrie gehen ineinander auf. Fließende, aerodynamische Linien verbinden sich mit der Klarheit unverstellter Funktionalität.“
Eine Hommage an einen Mann, der nicht nur die Straße, sondern auch das Denken über Geschwindigkeit und Technik revolutionierte. Rosemeyer bleibt eine Figur voller Widersprüche – aber vor allem ein Symbol für visionären Mut und den unaufhaltsamen Drang, Grenzen zu überschreiten.
Der Audi Rosemeyer – Technik trifft Zeitgeist
Der Audi Rosemeyer war weit mehr als nur eine Designstudie – er war ein kraftvolles Statement, das Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verknüpfte. Mit einer Länge von 4.539 mm, einer Breite von 1.920 mm und einem Radstand von 2.911 mm brachte der Sportwagen beeindruckende Proportionen auf die Straße.
Sein markanter Kühlergrill – großflächig, dominant, fast monumental – griff bewusst die Formensprache der historischen Auto Union-Silberpfeile auf. Auch die langgestreckte Motorhaube, die sanft zum Heck hin abfiel und von vertikalen Lufteinlass-Schlitzen durchbrochen war, erinnerte an die Pionierzeit des Rennsports. Die gesamte Karosserie bestand aus gebürstetem Aluminium, das matt schimmerte und dem Fahrzeug eine technische wie elegante Anmutung verlieh.

Die architektonisch klaren Linien des Designs – etwa die kuppelartige Dachform, die exakt halbkreisförmigen Radhäuser oder die betont hohe Gürtellinie – schlugen eine gestalterische Brücke zum ersten Audi TT. Der Rosemeyer war somit nicht nur ein Rückblick, sondern auch ein Bindeglied innerhalb der Markenidentität.
Besonders faszinierend: Über zwei Jahrzehnte später lassen sich in Front und Heck des Rosemeyer unverkennbare Parallelen zum Bugatti Veyron erkennen – kein Zufall, wenn man weiß, dass beide Projekte unter dem Dach des Volkswagen-Konzerns entstanden. So wurde der Audi Rosemeyer zu einem visionären Entwurf, der seiner Zeit voraus war – und bis heute nachwirkt.